„Chop and extend“ bedeutet übersetzt „schneiden und verlängern“. In der Natur wachsen Pflanzen wie Monstera, Philodendron und Anthurien an Bäumen hoch. Durch dieses vertikale Wachstum verändert sich die Pflanze hormonell.
Zudem halten sich ihre Haft- und Luftwurzeln an den Bäumen fest. Das tropische Klima mit seiner hohen Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass die Wurzeln am Baum Feuchtigkeit und Nährstoffe finden. Dadurch bekommt die Pflanze große Blätter.
Wachstum am Moosstab
Mit einem feucht gehaltenen Moosstab können wir diese natürliche Umgebung perfekt nachahmen. Während die Luftwurzeln einer Monstera, die sich an jeder Knotenstelle neu bilden, in unseren Zimmern bei einer Luftfeuchtigkeit von 40-60 % noch munter wachsen, sieht es bei den meisten Philodendren anders aus.
Ihre Wurzeln trocknen innerhalb von 1 bis 2 Wochen aus, wenn sie keine Feuchtigkeit finden. Aus diesem Grund ist ein bewässerbarer Moosstab so wichtig.
Wurzeln, die unter unseren trockeneren Bedingungen normalerweise vertrocknen würden, finden im feuchten Inneren des Moosstabs Wasser und Nährstoffe.
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In der Natur könnte eine Pflanze problemlos 20 Meter hohe Bäume erklimmen. Bei uns in der Wohnung haben wir jedoch nur etwa 2,5 Meter zur Verfügung. Was passiert also, wenn die Pflanze diese Höhe erreicht? Einfach den oberen Teil abschneiden?!
Das ist bei herkömmlichen Rankstäben meist die einzige Lösung. Die Pflanze treibt dann oben wieder aus, muss dann jedoch bald erneut geschnitten werden. Die unteren Blätter werden älter und fallen natürlicherweise irgendwann ab.
Das Ergebnis: Unten kahl, oben ein Klumpen aus Blättern. Das ergibt kein harmonisches Gesamtbild.
Aber wir können uns eines Tricks bedienen: „Chop and Extend“ (schneiden und verlängern).
Wie funktioniert das?
1. Die Pflanze wächst mit ihren Luftwurzeln, die sich an jeder Blattachsel neu bilden, in den Moosstab. Dort findet sie Wasser und Nährstoffe und bildet ihr Wurzelsystem aus. Die Blätter werden schnell größer.
2. Sobald die Pflanze ihre maximale Höhe erreicht hat, die typischerweise durch den Raum begrenzt ist, schneiden wir den oberen Teil ab. Eine Faustregel: Die Triebspitze sollte 3-5 Blätter oder mehr haben.
Wichtig ist, ein scharfes Messer oder eine Schere zu verwenden, um die Schnittfläche so glatt wie möglich zu halten. Bei stumpfen Schneidwerkzeugen wird der Stamm gequetscht, was die Infektionsgefahr durch Bakterien und Pilze erhöht.
3. Durch den modularen Moosstab können wir diesen nun einfach auseinander drehen und die, in der Regel stark verwachsenen, Wurzeln vorsichtig trennen.
4. Der obere Teil der Pflanze kann jetzt direkt in einen neuen Topf mit frischem Substrat und Langzeitdünger eingetopft werden. Die Pflanze wächst weiter, als wäre sie nicht geschnitten worden
5. Der untere Teil der Pflanze kann ebenfalls verwendet werden, da man gleich eine ganze Reihe an bereits bewurzelten Stecklingen hat. Es empfiehlt sich, diese als einzelne Ableger vom Moosstab zu entfernen und die Module wiederzuverwenden. Die Ableger sind hervorragende Geschenke für Freunde und Familie.
6. Die Pflanze wird nun schnell weiterwachsen und wieder oben ankommen. Unter guten Bedingungen, das bedeutet ein bewässerbarer Moosstab, ausreichend Licht, hochwertiger Dünger sowie gute Bewässerung, können die meisten Philodendren, Monsteras und Efeututen 1-2 Meter pro Jahr wachsen
Fazit:
Durch das kontinuierliche Wachstum nach oben bildet die Pflanze immer größere Blätter aus. In normalen häuslichen Bedingungen kann eine Monstera oder ein Philodendron etwa 2,5 Meter hoch werden.
Um dennoch das natürliche Wachstum an einem 20 Meter hohen Baum nachzuahmen, bedienen wir uns der „Chop and Extend“-Methode. Nur so bekommt man langfristig eine Pflanze, die vital aussieht und kontinuierlich wächst.
Warum ein Moosstab so wichtig ist – und für welche Pflanzen er geeignet ist